31c3

31c3

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bild ist von hier

nachdem ich die beiden artikel überflogen habe, dachte ich so ein kurzer abriss ueber meine erlebnisse beim 31c3 kann nichts schaden.
die artikel:
metronaut.de
tante.cc

mir war lange bevor ich mich entschlossen habe zum 31c3 zu gehen klar dass ich zu dem zeitpunkt in hamburg sein werde. wie auch letztes jahr schon war der plan freunde in hamburg zu besuchen und ein paar tage an die ostsee zu fahren. genauso habe ich mir dieses jahr wieder gedanken dazu gemacht ob ich zum congress gehen will (und falls ja wielange) oder nicht (so wie letztes jahr). bis wenige tage vorher wusste ich nicht wann genau die tage sein werden die wir an der ostsee verbringen und konnte so auch nicht wirklich planen.
nebenbei hatte ich ja auch noch das projekt "bierdeckel" am laufen ;) ich kann mich nur nochmal dafuer bedanken und hab mich echt gefreut euch (wieder) zu treffen.
so nun aber zum congress. nach der ganzen planungsphase stand dann also der 29.12.14 fest. ich hatte mir am vorabend noch eine liste geschrieben welche vortraege mich interessieren wuerden: nsa, rueckblick, bilderkrise, exploit, time is right, evtl. snowdeneffect. die liste sieht so ein bisschen kryptisch aus, aber anhand des programms oder durch wildes spekulieren laesst sich rausfinden um was es ging. ein bisschen was schreib ich dazu gleich noch.
der 1. vortrag "nsa" sollte sich um nsa-standorte in oesterreich drehen, den anfang davon hab ich leider verpasst. irgendwie war ich so ein bisschen spaet dran - lag nicht an mir, das fruehstuck und so - und landete dann erstmal bei einem typen mit bart der irgendwas ueber freie software erzaehlte. dann bin ich noch ein bisschen rumgeirrt und schon war er da, dieser leicht verspulte mensch mit oesterr. dialekt der anhand von indizien, fakten und vermutungen versuchte einen vortrag zu halten. das alles haette auch guten stoff fuer eine verschwoerungstheorie gegeben. war nicht so der erwuenschte auftakt, aber was solls, es bestand ja noch hoffnung.

jetzt war es zeit fuer projekt "bierdeckel" (nein ich werde das nicht erklaeren). das hat mich ein bisschen aufgehalten(ratschundtratsch), hab mich dann entschieden mir den jahresrueckblick vom ccc spaeter im relive anzusehen und bin in einem vortrag von julia reda ueber copyright gewesen. den vortrag fand ich gut und entsprach schon mehr dem was ich erwartet hatte.
zu dem zeitpunkt war meine vortrags-planung dann auch schon hinfaellig, bin noch kurz bei den kinkygeeks vorbei und wollte mal schaun was da so geboten ist.

schoen war dass sie sich ein ruhiges eck im cch gesucht hatten :) irgendwie kam ich auch genau richtig um noch eine diskussion mitzubekommen wie es denn so ist wenn mensch zum ersten mal in einen hackspace kommt. fand ich spannend, wobei das ja kein hackspace-spezifisches problem ist sondern eher typische (maennliche) gruppenstrukturen sind. ich hab mich als ich der diskussion gelauscht habe auch nicht anders gefuehlt. die insider quatschen ueber etwas und die anderen hoeren zu, sonderlich offen hat das ganze auf mich nicht gewirkt. muss allerdings dazu sagen dass zu dem zeitpunkt mein persoenliches stresslevel schon kritisch war. als ich um 11:45uhr im cch ankam war das noch "leer", wobei leer sicher auch schon 1000+x menschen bedeutet. bei den kinkygeeks war ich von ca 16:00 bis 16:30, das war relativ ruhig, im rest vom cch wars da schon ziemlich voll. das gedraengel ging los, das grundrauschen entsprach nicht mehr dem saeuseln eines computernetzteils sondern ging richtung gehoerschutzpflichtig. da ich auf laerm ein bisschen empfindlich reagiere, war ich mittelschwer gestresst.
danach war ich froh als ich um 17uhr bei anne roth im workshop zum nsa/bnd-untersuchungsausschuss einen stuhl abbekommen hatte \o/ der vortrag war sehr gut, war auch nicht anders zu erwarten. anne hat eine sehr angenehme art vortraege zu halten, gibt sich nicht nur muehe dinge zu erklaeren sondern kann das auch sehr gut und hier haette ich noch einiges an lob einzufuegen. geht einfach mal auf einen vortrag/workshop von ihr wenn euch das thema interessiert!

nachdem vortrag wars mir dann definitiv zu voll und ich hatte hunger und den plan noch auf ein konzert ausserhalb des cch zu gehen. der 31c3 war fuer mich mehr oder weniger am 29.12.14 nach ein bisschen mehr als 7std zu ende. war/bin seitdem immernoch damit beschaeftigt die vortragsmitschnitte anzusehen.

mein fazit:
um mir noch eine kleine moeglichkeit offen zu lassen behaupte ich "ich werde sehr wahrscheinlich keinen chaos communication congress mehr besuchen"
ich konnte es lange nicht greifen was menschen meinen wenn sie sagen "ich fuehle mich nicht als zielgruppe", aber irgendwie gehts mir mittlerweile auch so. die oeffnung fuer netzpolitisches und/oder gesellschaftspolitisches fand und finde ich sehr gut, ich finde es auch gut dass es dieses ganze "hacken" gibt, nur kann ich damit selbst nicht viel anfangen. linuxdistributionen sind seit mittlerweile 8 jahren das was ich auf meinen computern benutze, programmieren empfand ich deswegen aber nie als spannend. trotzdem kann ich bei anderen die begeisterung dafuer irgendwie nachvollziehen und ich hab auch spass an einem "coolen hack", aber viel kuerzer als jemand mit code-kenntnissen. gelegentlich dachte ich auch schon darueber nach ob der chaos communication congress nicht eine gute moeglichkeit waere um menschen kennenzulernen, dazu sind mir da leider viel zu viele menschen, das werde ich wohl eher auf der gpn probieren ;)
(zu)viele menschen, schwer ertraegliche lautstaerke, geringe begeisterungsfaehigkeit fuer hacks und der eindruck dass es noch ein bisschen mehr offenheit braucht lassen mich zum schluss kommen dass ich wohl nicht zielgruppe bin. versteht mich nicht falsch, das muss ich auch nicht sein und der congress ist trotzdem notwendig, aber ich werde mir in zukunft die vortraege wieder im stream oder als download ansehen und dabei gemuetlich ein glas wein trinken und die show geniessen ;)

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